Recherche in der EEZB - Grundlage und Demonstration

Die EEZB ist wie die bekannte EZB eine Datenbank mit ca. 35000 Titeln, davon 12500 mit Verfügbarkeits-, Besitz-, Sach- und Verlagshinweisen. Inwiefern kann eine solche Datenbank, die ja keine Aufsatztitel, sondern nur Zeitschriftentitel enthält, für eine sachliche Recherche genutzt werden, also nicht, wie üblicherweise, nur für eine Recherche nach einer bestimmten Zeitschrift?

Anzeigen lassen sich aus einer solchen Datenbank ja nur eine einzelne Zeitschrift bzw. eine Anzahl von Zeitschriften, die die eingegebenen Suchwörter oder Zeichenfolgen enthalten, oder Zeitschriften aus einem bestimmten Fachgebiet. Man kann sich das etwa so vorstellen: Ein Benutzer sucht eine Bibliothek auf, in dem eine Menge von Zeitschriften, einmal geordnet nach Titeln und Jahrgängen 1), ein andermal geordnet nach Fachgebieten ausliegt 2). Dazu kommt noch als 3) eine alphabetische Anordnung nach Themengebieten. Ist der Benutzer sicher, dass er in einer bestimmten Zeitschrift das Gewünschte findet, so wird er sich nach 1 begeben, wo er die Zeitschrift alphabetisch angeordnet findet. Wo genau, das muss er erst aus den einzelnen Inhaltsverzeichnissen oder Registern herausfinden, was recht mühsam ist. Wenn er nicht gemau weiss, in welcher Zeitschrift, wird er sich wohl am besten nach 3 begeben, wo in einer möglichst überschaubaren Zahl von Titeln er einige Titel nach dem Gewünschten durchsieht. Auf keinen Fall ist ihm hierbei aber 2 gedient, wo die Zahl der Titel unüberschaubar gross ist.

Bei der Recherche nach 1) spielt es eine wichtige Rolle, wie aussagefähig der Titel einer Zeitschrift in bezug auf deren Inhalt ist. In vielen Fällen gibt dieser tatsächlich ziemlich genau den Inhalt an, z.B. wenn die Zeitschrift JOURNAL OF DRUG ABUSE heisst, es also um das Thema Drogenmissbrauch geht. Sehr viele Zeitschriftentitel sind in dieser Hinsicht sehr aussagefähig. Selbstverständlich sind dabei fast immer die englischsprachigen Begriffe massgebend, weil die englischsprachigen Zeitschriften in erdrückender Überzahl sind. Nicht alle Titel sind allerdings thematisch so eng gefasst. Daneben gibt es Titel, die ein sehr weites Gebiet umfassen, wie z.B. Physical Review. Man wird möglichst thematisch eng gefasste Titel für eine Recherche bevorzugen und nur, wenn solche nicht vorhanden sind, Titel mit übergeordneten Begriffen wählen.

Weil Titel nicht immer genau ein Thema bezeichnen, weil es synonyme und mehrsprachige Benennungen für ein Thema gibt, ist die Zusammenfassung von Titeln unter einem Thema bzw. Schlagwort oder Subject Term für die sachliche Recherche in einer EZB unerlässlich. Sind diese Zusammenfassungen realisiert, wie es in der EEZB weitgehend der Fall ist, so kann die Recherche nach 2) ziemlich aussichtsreich vor sich gehen, d.h. zu dem einzelnen oder zu mehreren Titeln, möglichst aber nicht zu vielen Titeln führen, in dem man das gewünschte Thema zu finden hofft.

In einer realen Bibliothek ist das sehr umständlich nur durch Blättern in Inhaltsverzeichnissen möglich. In einer elektronischen Bibliothek wesentlich bequemer über eine Suchfunktion auf der Homepage der Zeitschrift. Deutlich bequemer haben Sie es in der EEZB, wo jeder Titel mit Google Scholar verknüpft ist, so dass mit einem einzigen Klick die gesamten von Google Scholar erfassten Aufsatzzitate der einzelnen Zeitschriften angezeigt werden.

Dazu können Sie schon jede Recherche in der EEZB mit der Eingabe von Suchbegriffen für Google Scholar starten, sodass von Google Scholar nur das Suchresultat zu diesen Suchbegriffen gezeigt wird, was einer gezielten Recherche mit limitierter Anzeige entspricht, wenn auch meistens mehrere Zeitschriftentitel ausprobiert werden müssen. Auf Grund der Schnelligkeit von Google Scholar stellt dies aber keine wesentliche Beschränkung dar.

Unten sehen Sie als Beispiel die Trefferanzeige, wenn in der EEZB rechts aus der Themenliste das Fachthema Corrosion gewählt und unten für Google Scholar corrosion pipelines eingegeben wurde. In diesem Fall hätte die Stichwortsuche nach corrosion immerhin 8 Treffer ergeben, nicht aber diese 9 Treffer, die Titel zeigen, in denen corrosion nicht enthalten ist. Das zeigt den Vorteil von thematisch erfassten Titeln, wovon in der EEZB (ca. 200 Themen) ausgiebig Gebrauch gemacht wird. Klicken Sie nun die einzelnen GoogleSch-Verweise an, so liefern alle Treffer eine Menge von Zitaten zu dem gewünschten Thema*, der 1. Treffer z.B. 16 Zitate für die Zeit ab 2000. Der 7. Treffer liefert nicht über GoogleSch, aber über Google ein Ergebnis.

Sie haben gesucht nach:
Stichwort:
--; Fachgebiet: Corrosion; für Bibliothek: nicht gewählt; Verlag: nicht gewählt

>APPLIED SURFACE SCIENCE GoogleSchGoogleZDB
>
CHEMICAL AND PETROLEUM ENGINEERING GoogleSchGoogleZDB
>
CORROSION SCIENCE GoogleSchGoogleZDB
>
ELECTROCHIMICA ACTA GoogleSchGoogleZDB
>
HEAT TRANSFER ENGINEERING GoogleSchGoogleZDB
>
INDUSTRIAL LUBRICATION AND TRIBOLOGY GoogleSchGoogleZDB
>
LUBRICANTS WORLD GoogleSchGoogleZDB
>
PROTECTION OF METALS GoogleSchGoogleZDB
>
SURFACE SCIENCE GoogleSchGoogleZDB

9 Treffer

26.25 Sekunden Suchzeit!

Natürlich ist nicht immer ein mit dem gesuchten Thema übereinstimmendes auswählbares Thema in der Themenliste der EEZB vorhanden. Öfters müssen verwandte oder übergeordnete Begriffe gewählt werden. Es ist aber das Ziel der EEZB, die einzelnen Fachgebiete soweit wie möglich durch engere Themen zu erschliessen, um so eine gezielte Recherche zu ermöglichen. In der EEZB sind zudem noch weitere Optionen eingerichtet. So kann auch aus einer umfassenden Wortliste, die alle Wörter der Zeitschriftentitel der Bestandsliste enthält, ausgewählt und gestartet werden, so dass immer ein Ergebnis erzielt wird. Einige Fachgebiete sind ausserdem durch Unterkategorien aufgeschlüsselt und mit speziellen Wortlisten ausgestattet.

Wie weit aber sind die Inhalte elektronischer Zeitschriften von Google Scholar erfasst? So wird manch einer kritisch fragen. Nun, es bestehen zwar noch einzelne Lücken, insgesamt aber ist die Erfassung gerade der neueren wissenschaftlich relevanten Literatur sehr vollständig. Probieren Sie eine längere Trefferliste durch. Sie werden meistens Mühe haben, eine Zeitschrift zu finden, die von Google Scholar nicht erfasst ist, oder, wenn nicht, dann wenigstens von Google. Deshalb ist die Google-Verknüpfung unverzichtbar. Nicht erfasst sind natürlich Jahrgänge, in denen eine Zeitschrift noch nicht oder nicht mehr erschienen ist, was z.B. bei den entsprechend gekennzeichneten Elseviertiteln zu beobachten ist. Sie sehen hier übrigens, wie zuverlässig die diesbezüglichen zeitlichen Angaben in der EEZB berücksichtigt sind. Auch werden nur Zeitschriften von Google Scholar erfasst, die elektronisch erschienen sind.

Die EEZB demonstriert also sehr eindrucksvoll, wie umfassend die wissenschaftlich relevante Literatur von Google Scholar und nicht zuletzt auch von Google erfasst wird. Auch Google zeigt immer die betreffende Zeitschrift im obersten Bereich seiner Treffer, mögliche Mengen nicht passender Treffer fallen nicht ins Gewicht. Die Verbindung von thematisch auswählbaren Zeitschriften mit einer Suche in Google Scholar und Google ermöglichen eine vollwertige sachliche Recherche. Weil ausserdem der Zugang zur Literatur gezielt über den Titel einer Zeitschrift erfolgt, sieht der Benutzer auch sofort, ober diese für ihn verfügbar ist oder nicht.

Das letztere aber natürlich immer nur dann, wenn die entsprechenden Bestandsangaben in die EEZB eingearbeitet worden sind. Dies kann mit relativ wenig Aufwand geschehen, ein weiterer Pluspunkt der EEZB, was aber nicht ohne Mitarbeit der Bibliotheken möglich ist.

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* Dieselbe Recherche bringt in der aktuellen Version der EEZB, weil inzwischen verändert, 19 Treffer! -- Deutlich weniger Treffer werden erzielt, wenn die Suchbegriffe nur im Sachtitel von Google Scholar gesucht werden.