Die Linksysteme des Multisuchsystems E-Connect. Erläuterung und Demonstration
Was sind Linksysteme?
Linksysteme verknüpfen sowohl die von Datenbanken angezeigten Ergebnislisten als auch sonstige Literaturzitate mit elektronischen Volltexten, Bibliothekskatalogen oder anderen Datenbanksystemen. Die im Multisuchsystem E-Connect enthaltenen Linksysteme durchsuchen außerdem die über 10000 Titel umfassende Bestandsliste elektronischer Zeitschriften, wodurch ein grosser Teil des Bestandes der Elektronischen Zeitschriftenbibliothek erschlossen und der gezielte Nachweis eines verfügbaren Volltextes erreicht wird. Datenbankergebnisse werden mit der EZB, der ZDB oder anderen Verbundsystemen verknüpft. Datenbanken ohne integrierten Volltextzugang erhalten einen solchen durch die Verknüpfung mit der Open-URL-Adresse einiger Anbieter, mit den Suchsystemen der großen Verlage, mit PubMed und mit der Suchmaschine Google, ausserdem mit dem Linkresolver SFX, soweit verfügbar, und dem Verknüpfungsdienst EZB-Link, wobei dieser aber oft nicht direkt zum einzelnen Aufsatz führt. Insgesamt wird dadurch ein einzigartiger direkter Zugang zu den Volltexten von über 5000 elektronischen Zeitschriften erreicht.
Warum Linksysteme?
In kommerziellen Datenbanken finden Sie immer häufiger von der Datenbankanzeige eines Treffers eine Hyperlinkverbindung zum entsprechenden Volltext oder zum Nachweis in einem Verbundkatalog mit eventueller Online-Bestellung. Allerdings wird bei diesen Hyperlinks oft nicht berücksichtigt, ob die Volltexte auch wirklich für Sie verfügbar sind, d.h. Sie werden immer wieder ins Leere klicken. Eine Hyperlinkverbindung zu Ihrem Verbundkatalog werden Sie dort nicht immer vorfinden. In den Linksystemen des Multisuchsystem E-Connect werden diese fehlenden Linkverbindungen mit relativ geringem Aufwand und sehr effektiv zu einer Reihe von relevanten bibliographischen Datenbanken ergänzend hinzugefügt, so daß deren Mehrwert wesentlich erhöht wird. Inzwischen werden, der allgemeinen Nachfrage entsprechend, von kommerzieller Seite verschiedene Systeme, u.a. das SFX-System von ExLibris, und von bibliothekarischer Seite EZB-Link als Verknüpfungsdienste angeboten.
Wie funktionieren Linksysteme?
Die hier enthaltenen Linksysteme basieren ausschließlich auf der Verwendung von Formularen mit Texteingabefeldern, welche die kopierten Daten von der Webseite der Datenbank übernehmen. Dabei bedienen Sie sich dreier Menü- oder Tastenbefehle (für Select all, Copy und Paste), womit die Daten in ein Fomularfeld eingefügt werden. Die Tatsache, daß Sie auf diese Weise über den IE 100, 200 oder auch mehr Treffer in das Formularfeld eingeben können, mag Sie vielleicht verblüffen. Normalerweise geben Sie nur ein paar Wörter in ein Eingabefeld ein. Hier finden Sie aber eine Methode, mit der Sie auf jede beliebige im Web angezeigte Literaturliste, Liste einer Datenbankrecherche, aber auch auf alle im Word- oder Textformat angelegten Dokumente oder Listen zugreifen und aus diesen die relevanten Daten übernehmen können. Das Erfassen von Informationen mittels Copy und Paste mit Hilfe eines einfachen Webformulars ist jedenfalls ein besonders schnelles und effektives Verfahren der Datenerfassung, was auch das abschließende feste Abspeichern der verarbeiteten Daten erlaubt, und zwar mit dem ActiveX-Objekt, was aber nur bei Verwendung des Internet Explorer und in einer lokalen Installation anwendbar ist. Die Bearbeitung selber geschieht über ein relativ einfaches JavaScript, das im wesentlichen nur aus etwa einem Dutzend verschiedener Befehle besteht.
Die folgende Abbildung zeigt als Beispiel die verschiedenen Verknüpfungen eines Zitats aus der Trefferliste der JADE-Datenbank, wie sie in dem zugehörigen Linksystem JADE-Link ausgeschrieben werden:
Der möglichst direkte Weg zum Volltext führt über die Verknüpfung Nr 3. Jedenfalls ist dieser Weg im allgemeinen wesentlich schneller als der Zugang über die EZB, die ZDB oder die Verbundkataloge, die lediglich zum Inhaltsverzeichnis einer E-Zeitschrift führen, was aber manchmal die Alternative sein kann, wenn jene Verknüpfungsart nicht zum Ziel führt. Ein ebenfalls oft sehr direkter Weg zum Volltext ist aber auch über Google möglich. Manchmal ist dieser sogar der einzig mögliche. In nicht seltenen Fällen, vor allem in der Physik und Mathematik, gelangen Sie über Google außerdem zu frei abrufbaren Volltexten, selbst dann, wenn diese gleichzeitig von einem Verlag kostenpflichtig angeboten werden.
Diese Verknüpfungen setzen einige Daten voraus, die teils notwendig, teils wünschenswert sind. Die ISSN ist für eine Suche in der ZDB und der EZB zwar nicht unbedingt notwendig, aber vorteilhaft, vor allem für eine gezielte Suche. Das gilt besonders für Datenbanken mit abgekürzt angezeigten Zeitschriftentiteln. Die Verknüpfung Nr 3 setzt die Angabe des anbietenden Verlages voraus. Da die ISSN und die Verlagszugehörigkeit von Datenbanken nicht immer angezeigt werden, müssen diese Daten ggf. aus einer anderen Quelle genommen werden und zwar aus einer Bestandsliste, die entweder die verfügbaren elektronischen Zeitschriften oder die gesamten von einer Datenbank erfaßten Zeitschriften beinhaltet. Diese Bestandsliste, die inzwischen über 10000 Einträge umfaßt, führt hinter dem Zeitschriftentitel die ISSN, den Verlag, falls dieser nachgewiesen, und die Besitzkennzeichen der erfaßten Bibliotheken auf. Hier ein Ausschnitt aus der gemeinsamen Bestandsliste für die Linksysteme zu JADE, GoogleScholar und ArticleSciences:
Die Linksysteme durchsuchen vor dem Erstellen der Hyperlinkverknüpfungen zunächst eine solche Bestandsliste, aus der sie außer der ISSN und der Verlagszugehörigkeit auch die Besitzkennzeichen der Bibliotheken entnehmen. Dadurch sind die Linksysteme in der Lage, für jeden zitierten Treffer anzugeben, für welche Bibliotheken dieser im Volltext verfügbar ist, bzw. nur die Treffer anzuzeigen, die für eine auswählbare Bibliothek verfügbar sind, so daß der Hyperlink zum Volltext nicht ins Leere führt.
Durch diesen Verfügbarkeitshinweis bereits auf der Gesamtanzeige der Treffer (bei JADE maximal 200) unterscheiden sich die Linksysteme von vielen anderen Verknüpfungssystemen, bei denen die Verfügbarkeit erst vom Einzeltreffer aus festgestellt werden kann. Faszinierend ist dabei die Tatsache, daß ein auf einfachem JavaScript-Code bestehendes Programm fähig ist, eine große Trefferliste (bei PubMed z.B. 500 Treffer!) in dieser Weise zu bearbeiten. Die Trefferliste wird in die einzelnen Teile (=Zitate) zerlegt, in diesen werden Verfasser, Sachtitel, Erscheinungsvermerke, Zeitschriftentitel ermittelt. Falls eine ISSN angegeben ist, wird mit dieser, andernfalls mit dem Zeitschriftentitel, die Bestandsliste von über 10000 Titeln durchsucht. Wird ein Titel gefunden, werden die erforderlichen Angaben entnommen. Aus diesen und den aus den Zitaten entnommenen Angaben von Autor, Sachtitel und Erscheinungsvermerk werden die verschiedenen Verlags-Verknüpfungen hergestellt.
In einigen Linksystemen kann auch die Verfügbarkeit von zeitlich beschränkt zugänglichen Volltexten berechnet werden. Bei vielen von Bibliotheken lizensierten oder frei angebotenen Zeitschriften wird die begrenzte Zugänglichkeit auf bestimmte Zeiträume in Klammern hinter dem Titel angegeben, z.B. American Historical Review (aktuelle Jahrgänge). Die Linksysteme können diese Hinweise übernehmen und berechnen. Eine solche Berechnung erfolgt in den Linksystemen zu JADE und PubMed, im letzteren besonders genau, weil hier die Berechnung nicht bloß das Jahr, sondern auch den Monat des Erscheinens eines Zitats erfaßt.
Die Bestandslisten der Linksysteme. Einarbeitung und Aktualisierung
Eine wesentliche Basis für die Zusammenstellung dieser Bestandslisten bieten die im WWW zugänglichen Zeitschriftenlisten der Datenbanken JADE, Ingenta, ISI (Master List, ISI Journal Abbreviations), PubMed und MathDatabase und die Listen einzelner Verlage und Gesellschaften. So wird eine Gesamtliste von Zeitschriften mit ISSN von ca. 28000 Titeln erstellt und eine Gesamtliste von Zeitschriften mit Verlagsangabe von ca. 8000 Titeln, was mit Hilfe einer Reihe kleinerer Bearbeitungsprogramme geschieht. Hier ein Ausschnitt aus der Gesamtliste mit ISSN:
>ACOUSTICS BULLETIN 0308-437X
>ACOUSTICS LETTERS 0140-1599
>ACP JOURNAL CLUB 1056-8751
>ACPP REVIEW AND NEWSLETTER 0265-4520
>ACQUA ARIA 0391-5557
Hier ein Ausschnitt aus der Verlagsliste:
>APPLIED OPTICS=00036935=AIP
>APPLIED ORGANOMETALLIC CHEMISTRY=02682605=WILEY
>APPLIED PHYSICS A=09478396=07217250=SPRING
>APPLIED PHYSICS B LASERS AND OPTICS=09462171=SPRING
>APPLIED PHYSICS LETTERS=00036951=AIP
Eine dritte wesentliche Grundlage der Bestandslisten bilden die Listen der Elektronischen Zeitschriften Bibliothek.
Für die Linksysteme zu JADE, Subito-Aufsatzdatenbank, ArticleScience und Ingenta wird eine gemeinsame fachübergreifende Bestandsliste zusammengestelltt. Diese enthält die jeweils für die einzelnen eingearbeiteten Bibliotheken elektronisch verfügbaren Titel der EZB und zwar nur soweit, als sie auch von diesen Datenbanken erfaßt werden. Aber auch so umfaßt diese Bestandsliste inzwischen fast 10000 Titel mit Bestandsnachweisen. Für die Linksysteme zu Current Contents, PubMed und MathDatabase sind wegen der abgekürzten Angabe der Zeitschriftentitel besondere Bestandslisten notwendig. Diese Bestandslisten können, weil entweder fachlich begrenzt oder weniger umfangreich, sämtliche von diesen Datenbanken erfaßten Zeitschriften enthalten. Das betrifft auch die Bestandsliste für PubMed, die in der Originalform eine Datei von über 3800 KB ausfüllt, über 18000 Titel erfaßt und auf über 2000 (!) Word-Seiten angezeigt wird, von denen aber nur die Titel mit ISSN (ca. 16000) übernommen werden. Von diesen Titeln sind ca. 4500 Titel in der Bestandsliste mit Bestandsnachweisen enthalten, der größere Teil wird ohne solche Nachweise aufgeführt. Die Bestandsliste für Current Contents basiert dagegen auf einer ISI-Journal List von "nur" 8700 Titeln, die alle dieser Bestandsliste zugrunde liegen.
Die Zusammenstellung der Bestandslisten geschieht über eine Reihe von Bearbeitungsprogrammen. Diese kann auf verschiedene Weise erfolgen, je nachdem, ob die Titel der EZB nur titelmäßig oder mit zusätzlichen Daten, vor allem mit der ISSN, angezeigt werden. Das erstere ist der Fall, wenn nur die im Internet für die Allgemeinheit anzeigbaren Listen der EZB vorliegen, das zweite, wenn die über einen besonderen Verwaltungszugang abgerufenen Listen vorhanden sind. Liegen EZB-Listen ohne ISSN-Angaben vor, so müssen diese zuerst mit der Gesamt-ISSN-Liste der Datenbanken JADE, ISI und Ingenta bzw. mit den besonderen ISI-, PubMed oder MathDatabase-Listen verglichen werden. Die letzteren 3 Listen liefern auch die benötigte abgekürzte Schreibform. Die Bestandslisten für die Linksysteme zu Current Contents, PubMed und MathDatabase können entweder durch spezielle Einarbeitungsprogramme erstellt werden, oder die über den Vergleich mit der GesamtISSN-Liste entstandene fachübergreifende Bestandsliste wird mit den speziellen Listen der Datenbanken verglichen, wodurch die Titel in die von diesen Datenbanken verwendete Schreibweise transformiert werden.
Einarbeitung von EZB-Listen mit ISSN
Die über den Verwaltungszugang erhaltenen EZB-Titel mit ISSN können entweder im Excel- oder im Textformat vorliegen. Ein kleines Bearbeitungsprogramm kann beide Formate bearbeiten und in der für die Einarbeitung gewünschten Form ausschreiben. Das wird im folgenden an einem Beispiel demonstriert:
Excelformat
Titel | Verlag | Fach | E-ISSN | P-ISSN | ZDB-Nummer | Link zur Zeitschrift | |
9 | Abdominal Imaging | Springer | Medizin | 1432-0509 | 0942-8925 | 1462117-4 | http://www.springerlink.com/link.asp?id=100116 |
10 | About Campus | Wiley | Wissenschaftskunde | 1536-0687 | 1086-4822 | 2065196-X | http://www3.interscience.wiley.com/cgi-bin/jhome/86513696 |
11 | Absatzwirtschaft (via Genios) | (via Genios) | Wirtschaftswissenschaften | 0001-3374 | http://www.legios.de/wps/elex?rfn=wic_ login&sfn=legios&db_id=ASW&navitem=PAGE_ 50031&SHOWMASK=Y |
Einarbeitung von EZB-Listen ohne ISSN
Ist eine Bestandsliste einmal erstellt, so kann sie laufend mit dem Bestand von noch nicht integrierten Bibliotheken ergänzt bzw. kann der Bestand bereits integrierter Bibliotheken aktualisiert werden. Das für JADE-Link, Aufsatz-Link und Ingenta-Link arbeitende Programm können Sie in einer Demo-Version testen. In dieses werden die EZB-Listen der zu integrierenden Bibliothek eingegeben. Die eingelesenen Titel der EZB werden mit der Bestandsliste verglichen. Wird ein Titel identifiziert, wird in der Bestandsliste das betreffende Kennzeichen der Bibliothek zu diesem Titel hinzugefügt. Ist ein solches Kennzeichen bereits vorhanden, unterbleibt eine erneute Hinzufügung. Umgekehrt kann auch ein bereits vorhandenes Besitzkennzeichen entfernt werden, wenn Titel der Bestandsliste nicht mehr in einer aktuellen EZB-Liste nachgewiesen werden. Titel, die noch nicht in der Bestandsliste enthalten sind, werden als Neuzugänge eingereiht.